DESIGNING VOICES

Internationales Festival für vokale Performancekunst, Klang & Musik

K l a n g s i n n e

Potsdam

9. – 12. Oktober 2025

Stimmperformer Casey Moir (AU/SE) © Dawid Laskowski

12. Oktober | 19:00

Französische Kirche

Vom Klang
zum Sinn

2 Performances
(Konzert 6)

TICKETS
(nur an der Abendkasse)

1 Konzert
15.- € (regulär) / 10.- € (ermäßigt)


Tagespass
25.- € / 15.- €

(alle Konzerte pro Tag)


Festivalpass
60.- € / 40.- €

(alle Konzerte an den drei Tagen)


Workshop
60.- € / 40.- €

Workshopteilnehmende erhalten vergünstigten Zugang zu den Konzerten: 5.- € pro Konzert.

Informationen und Anmeldung zum Workshop hier…


Alle Tickets sind erweiterbar:
„Zahle gerne mehr, wenn du das Festival unterstützen willst.“


Freier Eintritt am Eröffungstag im museum FLUXUS+ am 9. Oktober.

INFO

Die menschliche Stimme als Kunstobjekt/subjekt, in all ihrer Breite und Vielfältigkeit live dargeboten, steht im Zentrum des Internationalen Festivals für vokale Performancekunst, Klang & Musik DESIGNING VOICES.

Die Kunststimmen erweitern sich durch den Einsatz von Live-Elektronik oder sie treten in Dialog mit Objekten oder Instrumenten.

Das Festival findet als Biennale zum dritten Male in Potsdam statt.

Unter dem diesjährigen Motto KLANGSINNE beleuchtet das Festival die sinnlichen Aspekte von Stimmklängen und erkundet gleichzeitig den Sinn von Klang im Spiel mit und ohne Sprache.


Es stellen sich 20 Performer:innen aus dem In- und Ausland (AU, FR, IT, NL, PT, RU, SE) vor:

Alle Konstellationen von Solo, Duo, Trio, Quartett bis hin zum Quintett werden in 6 Konzerten mit insgesamt 8 Performance-Acts präsentiert.

Das Festival vergibt zwei Kompositionsaufträge, die zur Uraufführung gelangen:

• Meinrad Kneer (DE): „Unlaut-Symphonie“ für das PHOSPHOROS Ensemble (DE)

• Casey Moir (AU/SE): „Astatootch!“ für das VIVA VOCAL Ensemble (SE).


An zwei Tagen ist DESIGNING VOICES Gast in der fabrik Potsdam. Die Themen lauten:

• Vom Sinn zum Klang

• Die lange Nacht der kuriosen Stimmen.

Zwei Soloperformances beschließen das Festival in der Französischen Kirche Potsdam und sehen sich folgender Thematik verpflichtet:

Vom Klang zum Sinn.

PROGRAMM

09. Okt.  |  19:00
museum FLUXUS+

Eröffnung

Freier Eintritt zur

Einführungsveranstaltung

mit Gesprächen, Videos und Präsentationen von und mit
Casey Moir (AU/SE) | Ensembleleitung, Soloperformerin, Komposition (Auftrag DV25)
Meinrad Kneer
(DE) | Ensembleleitung, Musiker, Komposition (Auftrag DV25)
Natalia Pschenitschnikova
(RU/DE) | Soloperformerin, Komposition
Mark van Tongeren (NL/TW) | Workshopleitung, Soloperformer, Komposition
Alex Nowitz
(DE) | Festivalleitung, Performer/Musiker, Komposition

10. Okt.  |  19:00
fabrik Potsdam

Vom Sinn zum Klang

2 Konzerte mit Ensemble KLANGPAKT (DE/FR) & Meinrad Kneers PHOSPHOROS Ensemble (DE)

Sowohl das Ensemble KLANGPAKT als auch Meinrad Kneers PHOSPHOROS Ensemble erkunden die Möglichkeiten der Erweiterung der Stimme, allerdings mit unterschiedlichen Mitteln: einerseits durch gestengesteuerte Live-Elektronik (Strophonion) und andererseits im Austausch mit Musikinstrumenten. Worin sie sich gleichen, ist der Umstand, dass beide sich sprachlicher Mittel bedienen. Während beim KLANGPAKT neben der Stimme von Alex Nowitz auch alle Musiker:innen ihre Stimmen benutzen, sind es beim PHOSPHOROS Ensemble Angela Postweilers Sopranstimme und die Sprechstimme Uli Pleßmanns, die sich den Instrumenten gegenüberstellen.

Neben Kollektivimprovisationen erklingen auch Kompositionen von Matthias Bauer, Alex Nowitz und Sara Abazari (IR) mit einem Text von Georg Trakl, sowie die Uraufführung einer neuen Komposition von Meinrad Kneer, die im Auftrag von DESIGNING VOICES entsteht:  „Unlaut-Symphonie“ nach Texten von DADA-Künstler:innen, wie z.B. von Elsa von Freytag-Loringhoven, Kurt Schwitters, u.a.


KONZERT 1   |  19:00

Ensemble KLANGPAKT

(DE, FR)

Alex Nowitz (DE) | Stimme, gestenkontrollierte Live-Elektronik (Strophonion), E-Bass
Matthias Badczong (DE) | Klarinette, Bassklarinette , Stimme
Christine Paté (FR/DE) | Vierteltonakkordeon, Stimme
Matthias Bauer (DE) | Kontrabass, Stimme
WERKE
• Alex Nowitz »Die erweiterte Kammer« für Stimme und Live-Elektronik (Strophonion), Klarinette, Akkordeon, Kontrabass. Text: Alex Nowitz 2024
• Matthias Bauer »vacc« für Stimme, Klarinette, Akkordeon, Kontrabass 2024
• Alex Nowitz »Was tun wir?« für Sprecher, E-Bass. Text: Alex Nowitz 2023
• Alex Nowitz »Die Kammer« für Klarinette, Akkordeon 2023
• Badczong/Bauer/Nowitz/Paté »Kammerspiel« für Stimme, Live-Elektronik (Strophonion), Klarinetten, Akkordeon, Kontrabass 2024
• Sara Abazari (IR) »Elis« für Stimme, Klarinetten, Akkordeon, Kontrabass. Text: Georg Trakl 2024

KONZERT 2  |  21:00

Meinrad Kneers PHOSPHOROS Ensemble

(DE)

Angela Postweiler | Sopran
Uli Pleßmann | Sprecher
Frank Gratkowski | Klarinette, Bassklarinette
Ulrike Brand | Violoncello
Meinrad Kneer | Kontrabass, Komposition, Leitung

WERKE
• Meinrad Kneers PHOSPHOROS Ensemble »Alles Unsinn!« für Sopran, Sprecher, Holzblasinstrumente, Cello, Kontrabass, nach Texten und Lautgedichten von Hans Arp, Hugo Ball, Daniil Charms, Velimir Chlebnikov, Elsa von Freytag-Loringhoven, Emmy Hennings, Kurt Schwitters & Uljana Wolf

• Meinrad Kneer »Unlaut-Symphonie« für Sopran, Sprecher, Holzblasinstrumente, Cello, Kontrabass, nach Texten und Lautgedichten von Hans Arp, Hugo Ball, Velimir Chlebnikov, Elsa von Freytag Loringhoven & Kurt Schwitters
=> Auftrag von DESIGNING VOICES 2025 / Uraufführung

11. Okt.  |  19:00
fabrik Potsdam

Die lange Nacht
der kuriosen Stimmen

3 Konzerte mit 4 verschiedenen Performance-Acts – VIVA VOCAL Ensemble (SE, AU), Natalia Pschenitschnikova (RU/DE), IN MY WATER (FR, DE) & SONIC ALCHEMY meets Alex Nowitz (PT, IT, DE)

Das Herzstück des Festivals 2025 bildet, wie schon 2023, „Die lange Nacht der kuriosen Stimmen“ in der fabrik Potsdam.


KONZERT 3  |  19:00

VIVA VOCAL Ensemble

(SE, AU)

Das am Vortag aufgeworfene Thema „Vom Sinn zum Klang“ wird durch das Quintett VIVA VOCAL Ensemble aus Göteborg fortgeführt. Die fünf Frauenstimmen navigieren in drei Werken der Australierin CASEY MOIR durch ausgewählte Texte von Gertrude Stein und Elsa von Freytag-Loringhoven. Letztere liefert die textliche Vorlage zur Umsetzung des zweiten Kompositionsauftrages im Rahmen von DESIGNING VOICES. Der Titel des neuen Werkes lautet „Astatootch“. Die Stimmen des VIVA VOCAL Ensembles treten im Laufe des Konzertes in Dialog mit einer Vielzahl von Objekten, das von diversen Trinkgefäßen, wie Wasser- und Weingläser, über Bücher und Schreibutensilien, Megafonen, Spieldosen, metallischen Gegenständen, wie Schrauben, Ketten u.ä., bis hin zu einem Haufen Erde reicht.

Casey Moir (AU/SE) | Stimme, Objekte
Klara Ahlersten (SE) | Stimme, Objekte
Maria Palmqvist (SE) | Stimme, Objekte
Amanda Törngren (SE) | Stimme, Objekte
Hannah Tolf (SE) | Stimme, Objekte

WERKE
• Casey Moir »Eight Objects« für fünf Frauenstimmen, Objekte und Video, nach 8 ausgewählten Texten von Gertrude Stein (aus dem Kapitel ‘Objects’ des Buches “Tender Buttons”) 2022
• Casey Moir »Modulations« für fünf Frauenstimmen 2021
• Casey Moir »Astatootch!« neues Werk für fünf Frauenstimmen und Objekte, nach ausgewählten Texten von Elsa von Freytag-Loringhoven,
=> Auftrag von DESIGNING VOICES 2025 / Uraufführung

KONZERT 4  |  20:30
(Teil 1)

Natalia Pschenitschnikova

(RU/DE)

Im zweiten Konzert des Abends setzt sich die aus Moskau stammende Vokalkünstlerin NATALIA PSCHENITSCHNIKOVA in ihrer Stimm- und Objektperformance mit der Zeichnung „Angelus Novus“ [neuer Engel] von Paul Klee auseinander, das der Philosoph Walter Benjamin als ‚Engel der Geschichte‘ interpretierte. Prägt oder verstellt der Blick zurück, der auf die Trümmer der Geschichte gerichtet ist, die Sicht auf Zukunft?

In Teilen wurde die Komposition durch die Förderung vom Musikfonds e.V. möglich gemacht.

Natalia Pschenitschnikova | Stimme, Elektronik, Objekte, Komposition
WERK

»Angelus Novus« Stimmperformance nach einem Bild von Paul Klee und einem Text von Walter Benjamin 2025 / UA

KONZERT 4   |  21:15
(Teil 2)

IN MY WATER

(FR, DE)

Den zweiten Teil dieses Konzertes gestaltet das französische Duett IN MY WATER von und mit der Stimmkünstlerin GUYLAINE COSSERON und dem Elektronikmusiker vom IRCAM in Paris, DIEMO SCHWARZ. Ihre Klangforschung resultiert in einer faszinierenden Verschmelzung von live erzeugten Stimmklängen mit ungewöhnlichen, aber höchst subtil geführten Computerklängen.

Guylaine Cosseron (FR) | Stimme
Diemo Schwarz (DE/FR) | Live-Elektronik (Computer)
WERK
»In My Water« für Stimme und Live-Elektronik 2024

KONZERT 5  |  22:30

SONIC ALCHEMY meets Alex Nowitz

(PT, IT, DE)

Den Abschluss des Abends bestreitet das Projekt SONIC ALCHEMY meets Alex Nowitz, wo das Duett der aus Portugal stammenden Perkussionistin SOFIA BORGES und des italienischen Kontrabassisten KLAUS JANEK auf den in Potsdam lebenden Stimmkünstler, Elektronikmusiker und Textdichter ALEX NOWITZ trifft. Die improvisatorische Herangehensweise ihrer Klangreise, die sie antreten, ist getragen von der Idee zur Kreation einer im Moment entstehenden kollektiven Komposition, die durch festgeschriebene Texte und Lautgedichte aus Nowitz‘ Sammlung „Haikus & Herotika“ eine Lenkung erfährt, die überraschende Klangfarben heraufbeschwört. Verstärkt wird dieses Konzept dadurch, dass alle drei Musiker:innen ihr jeweiliges Instrumentarium mit einem umfangreichen Elektronik-Setup erweitern. Insbesondere die Stimme von Alex Nowitz in Verbindung mit seiner gestengesteuerten Live-Elektronik, dem Strophonion, setzt sich kritisch mit unseren Hör- und Sehgewohnheiten auseinander.

Sofia Borges (PT) | Schlagzeug, Perkussion, Live-Elektronik
Klaus Janek (IT) | Kontrabass, Live-Elektronik
Alex Nowitz (DE) | Stimme, gestenkontrollierte Live-Elektronik (Strophonion)
WERK
Sonic Alchemy & Alex Nowitz »Haikus & Herotika« für Stimme, Schlagzeug, Perkussion, Kontrabass und Live-Elektronik, nach Texten von Alex Nowitz 2025 /UA

12. Okt.  |  19:00
Französische Kirche Potsdam

Vom Klang zum Sinn

1 Konzert mit 2 Soloperformances von Mark van Tongeren (NL/TW) und Casey Moir (AU/SE)

Den Abschluss des Festivals DESIGNING VOICES bildet ein Konzert mit zwei Soloperformances, die den Fokus auf die Erweiterung von Stimmklängen ohne Hinzunahme sprachlicher Mittel legen. Anders als bei den ersten Konzerten am Freitag („Vom Sinn zum Klang“) oder auch am Samstag („Die lange Nacht der kuriosen Stimmen“) steht allein der Stimmklang, ihre Erweiterung und Produktion im Vordergrund der Veranstaltung „Vom Klang zum Sinn“.


KONZERT 6  |  19:00
(Teil 1)

Mark van Tongeren

(NL/TW)

Die erste Soloperformance präsentiert MARK VAN TONGEREN, der schon seit Beginn und im Verlauf des Festivals als Workshopleiter in Erscheinung tritt. In seinem neuen Werk „Imbalance – Finding balance in a world out of balance“ lässt er seine Stimme in Kontakt mit Effektpedalen, Kaosspad, Maultrommel, Shruti-Box, doppelte Nasenflöte, u.a. treten und bereichert auf spielerische Weise die intime, solistische Ausgangssituation. Inhaltlich befasst sich van Tongerens Komposition mit einer aus dem Gleichgewicht geratenen globalen Weltlage und wirft die Frage danach auf, wie der/die Einzelne in diesem Kontext im Gleichgewicht bleiben oder dahingehend zurückfinden kann.

Mark van Tongeren | Stimme, Effektpedal, Kaosspad, Maultrommel, Shruti-Box, doppelte Nasenflöte, Komposition
WERK
»Imbalance: Finding balance in a world out of balance« Stimmperformance 2025 / UA

KONZERT 6  |  20:00
(Teil 2)

Casey Moir

(AU/SE)

In der Abschluss-Performance des Festivals stellt sich die Australierin CASEY MOIR vor, die schon tags zuvor mit dem VIVA VOCAL Ensemble (Göteborg) Werke aus ihrer Feder präsentierte. Hier nun konzentriert sie sich auf die eigene Stimme und führt „Boulevard“ für Stimme solo (2021) auf, wo sie das Potenzial ihrer Stimme erforscht und so eine klangliche Momentaufnahme eines großstädtischen Boulevards der Jetztzeit skizziert.

Dem gegenüber stellt sie ihr Werk „Fluctuations“ (2025), in dem sie ihre Stimme mit einer Reihe von Effektpedalen erweitert und mit Blick auf die zeitliche Dimension der Komposition auch verlängert. Auf Anteilen ihrer Stimme aufbauend, schafft sie so wunderbar lang ausgedehnte und immersive Klangskulpturen. Die akustischen Bedingungen in der Französischen Kirche mit ihrem wohldosierten Nachklang, wo die Stimmklänge zuweilen verführerisch eingebettet sind, unterstreichen das Konzept der Komponistin.

Casey Moir | Stimme, Effektpedale, Komposition
WERKE
• »Boulevard« Stimmperformance 2021
• »Fluctuations« Performance für Stimme und Effektpedale 2025

Dreitägiger Workshop mit Mark van Tongeren (NL/TW):
Treffpunkt Freizeit (9. Okt.) & fabrik Studiohaus (10. | 11.  Okt.), jeweils 15:00 – 18:00 (inkl. Pausen).

Eine Präsentation der Workshopergebnisse (optional für die Teilnehmenden) ist in Planung und findet ab einer Teilnehmerzahl von 5 Personen am vierten Festivaltag statt:
Französische Kirche (12. Okt., 17:00 – 17:30).

Der dreitägige Workshop ist kostenpflichtig und steht allen Interessierten offen:
60.- € (regulär) / 40.- € (ermäßigt).

Anmeldung unter: designing-voices@nowitz.de.

Hauptgegenstand des Praxisworkshops ist das Aufeinandertreffen und die Durchdringung von traditionellen mit experimentellen Praktiken des Obertongesangs. Dabei wird den Teilnehmenden die Gelegenheit gegeben, ihre Stimme alleine und im chorischen Gesamtklang näher kennenzulernen und ihre stimmlichen Möglichkeiten zu erweitern.

Die Workshopleitung hat der in Taiwan lebende Niederländer Mark van Tongeren inne. Er vermittelt seine seit über 30 Jahre gelebte Praxis traditionellen Obertongesangs aus dem asiatischen Kulturraum von Tuva, Tibet und Mongolei und macht die Unterschiede zu europäischen Obertongesangtechniken erfahrbar. Zusammen mit den Teilnehmenden erkundet Mark v. T. insbesondere das dynamische Verhältnis von innerer (Stimme) und äußerer Resonanz (Raum).

Mehr Informationen zu Marks Workshops unter: What are all these workshops about?